Eine Begegnung mit Blick nach vorne
Ein Projekt in stetiger Weiterentwicklung
Seit 2023 geht Chance Digitalität der Frage nach, wie Daten die Steuerung im Bildungswesen besser unterstützen können. In der ersten Phase wurden verschiedene Formate erprobt – Future Labs, eine Studienreise, Digitale Impulse und vor allem die Bildungsdaten Advisory – die das Fundament für das Projekt gelegt haben.
Die zweite Phase, die im Frühling 2025 gestartet ist, verfolgt ein klares Ziel: Bildungsakteure bei der Visualisierung und Nutzung ihrer Daten zu unterstützen. Dafür stehen inzwischen drei sich ergänzende Formate zur Verfügung: die Daten Labs, die Webinare Digitale Impulse und die Daten Treffen. Diese Formate bauen auf der Überzeugung auf, dass Daten nur dann sinnvoll sind, wenn sie verständlich, zugänglich und gemeinsam diskutiert werden.
« Daten an sich haben keinen Mehrwert: entscheidend ist, wie sie für die Reflexion und die Steuerung eingesetzt werden. »
– Teilnehmer:in des Advisory Boards
Bedürfnisse und Herausforderungen
Für eine nachhaltige Datennutzung in der Bildungsplanung brauchen die Verwaltungen einen verlässlichen, dauerhaften und unkomplizierten Zugang zu Daten – idealerweise über ein gemeinsames Modell, etwa in Form eines Dashboards, das wiederkehrende Fragestellungen abdeckt. Darin sollten sowohl zentrale Daten (z. B. Budgets, Schülerzahlen, Lehrpersonen) als auch Kontextdaten (z. B. Absenzen, sozioökonomische Faktoren) enthalten sein.
Die Kombination von sogenannten «harten» Daten (Kennzahlen zu Budgets, Klassen oder Leistungen) und eher qualitativen Informationen ermöglicht eine differenzierte Sicht auf die Realität der Schulen. Dadurch können regionale Unterschiede und besondere Herausforderungen einzelner Schülergruppen besser erfasst werden.
« Wir haben viele harte Fakten und viele weichere Daten – aber noch zu wenig Klarheit darüber, wie sie zusammenwirken. »
– Teilnehmer:in
Schliesslich haben die Teilnehmenden auch die Herausforderungen der Interpretation hervorgehoben: Je nach Darstellung können Daten beschönigt oder dramatisiert wirken. Ein kritischer, kollegialer Austausch erscheint deshalb unerlässlich. Chance Digitalität kann hier mit seinen Daten Labs, Daten Treffen und Digitale Impulsen dazu beitragen, Dashboards zu fördern und die gemeinsame Interpretation durch Sensemaking und Capacity Building zu stärken.
Zwei Workshops zur Vertiefung
Am Nachmittag vertieften zwei Gruppen spezifische Fragestellungen. Die erste Gruppe diskutierte, wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ebenen der Bildungsverwaltung durch gemeinsame Workshops gestärkt werden kann. Diese Herangehensweise ist vielversprechend, erfordert jedoch besondere Sensibilität für die damit verbundenen Herausforderungen: Ungleicher Datenzugang, Vertraulichkeit sowie Machtfragen und politische Implikationen bei der Visualisierung erfordern ein sensibles und durchdachtes Vorgehen von Chance Digitalität. Der Einsatz von Open-Source-Daten wurde in diesem Zusammenhang als besonders vielversprechend gesehen.
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Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit dem Ausbau von Kompetenzen im Umgang mit Daten. Kurze, praxisnahe Weiterbildungen sollen nicht nur technische Fertigkeiten (Hard Skills) vermitteln, sondern auch das Bewusstsein für die Aussagekraft von Daten sowie die Grundlagen ihrer Interpretation schärfen.

Ausblick
Die Diskussionen vom 18. September bestätigen: Unser Programm ist auf gutem Kurs. Es beantwortet ein Bedürfnis der Verwaltungen und stützt sich auf Formate, die ihre Wirkung bereits unter Beweis gestellt haben. Gleichzeitig erinnert die Sitzung daran, dass der Weg iterativ ist: Jede Etappe wirft neue Fragen auf – genau in diesem Hin und Her zwischen Praxis und Reflexion liegt die Stärke von Chance Digitalität.
Für das kommende Jahr zeichnet sich ein reichhaltiges Programm ab: den Ausbau der Daten Labs, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten und die weitere Begleitung der Bildungsverwaltungen. Dank dem Engagement des Advisory Boards und der Zusammenarbeit mit der Bildungsgemeinschaft entwickelt sich Chance Digitalität kontinuierlich weiter – und bringt die Datennutzung Schritt für Schritt näher an die realen Bedürfnisse der Praxis.